Mal schnell einen 4K-Fernseher kaufen gehen? Das ist bei weitem nicht so einfach, wie man sich das jetzt vielleicht vorstellt, selbst wenn das zur Verfügung stehende finanzielle Budget ausreichend oder gar luxuriös bemessen ist. Full-HD TVs gelten vielerorts schon als Ladenhüter, so schnell hat sich das hochauflösende „Virus“ verbreitet – und zwar nicht nur wegen der Fußball-Europameisterschaft. Wer die Qual der Wahl hat, tut sich beim Recherchieren im Internet und dem Studium von Testberichten nicht leicht. Die Informationen sind unendlich, die Angebots-Palette ist einfach gigantisch und schnell wächst die Angst, dass das persönlich favorisierte Modell in drei Monaten schon wieder ein alter Hut ist.

Samsung steht auf Curved 4K-Displays

Samsung steht auf Curved 4K-Displays

In diesem Fall gilt: Ruhe bewahren! Immer auf dem Laufenden zu bleiben ist schier unmöglich. Irgendwann muss man sich entscheiden und kann eigentlich gar keine gravierenden Fehler machen, wenn man seinen Ultra-HD nicht gerade unter der Hand beim „billigen Jakob“ auf der grünen Wiese kauft. Die Standards sind hoch, in der WM seriöser Anbieter tummeln sich nur erstklassige Spieler auf dem Platz.

Nach 3D kräht kein Hahn mehr

Sämtliche Hersteller stehen vor der alles andere als leichten Herausforderung, Kunden zu „angeln“ und setzen als Köder Ausstattungsvarianten ein, die es bei der Konkurrenz so oder so ähnlich nicht gibt. Nach 3D kräht auf dem Markt übrigens fast kein Hahn mehr. Der Boom ebbte so stark ab, dass manche Anbieter selbst Geräte im hochpreisigen Segment mangels Nachfrage nicht mehr mit diesem Extra ausstatten. Das neue Zauberwort – besser gesagt: das neue Zauberkürzel – lautet HDR und meint, vereinfacht ausgedrückt, dramatische Verbesserungen des Kontrast-Umfanges, aus dem eine noch weiter aufgefächerte Farbpalette, mehr Dynamik und erhebliche Plastizität des Bildes resultieren.

Panasonic setzt auf erweiterten Farbraum und HDR-Bildverarbeitung

Panasonic setzt auf erweiterten Farbraum und HDR-Bildverarbeitung

Im Idealfall – das muss man dazusagen. Ganz auskuriert sind Kinderkrankheiten wie teils zu dunkle Farbabstufung nämlich noch nicht. Hauptsächlich, weil sich Filmindustrie und Hersteller von TVs, Blu-ray- oder Ultra-HD-Blu-ray-Playern auf einen gemeinsamen Standard „einschießen“ müssen, was aber zügig vonstatten gehen dürfte.

Panasonic setzt bei LCD-Geräten der TX-Serie (ab 2500 Euro) auf erweiterten Farbraum, HDR-Bildverarbeitung und UHD-TV-Empfang über Doppeltuner. Für gute Helligkeit und satte Farben sorgt ein Phosphor-Farbenbooster. Kollege Domenic Klenzmann hat den „Neuen“ aus Nippons legendärer Edelschmiede, der als 50- bzw. 58-Zöller angeboten wird, schon genau unter die Lupe genommen und kann sich nach eingehender fachmännischer Überprüfung gut vorstellen, ihn seinem überdurchschnittlich groß bemessenen Wohnzimmer einzuverleiben. Falls der Japaner selbst mit 58-Zoll-Diagonale zu klein ausfallen sollte, liebäugelt er mit einem Koreaner von LG.

55 bis 85 Zoll Diagonale weisen die TVs der Sony-KD-Serie (ab 1800 Euro) auf, deren Bildbrillanz und Schärfe – gepaart mit einer natürlichen Farbdarstellung – einen soliden, guten Eindruck machen. Wunderbar für ganz normale Fernsehabende. Film- und Kino-Fans könnten murren oder knurren, weil es in sachen Schwarzwerten ein wenig hapert. So richtig Nacht wird es auf der Mattscheibe nie, stets bleibt ein Grauschleier und der Ton aus den frontal abstrahlenden Lautsprechern ist eher dünn. Man darf das Gemeckere in diesem Artikel aber nicht allzu ernst nehmen und muss betonen, dass es auf sehr hohem Niveau stattfindet. Keiner der hier vorgestellten 4K-Fernseher ist in keiner aller relevanten Kategorien schlecht. Wem es im Kino rasch allzu kunterbunt auf der Leinwand zugeht und wer viel lieber neutrale, natürliche Farben mag, ist mit einem neuen Sony, den es auch als Curved-Variante gibt, bestens bedient.

Solide Qualität, neutrale Farben - Sonys neue KD-Serie

Solide Qualität, neutrale Farben – Sonys neue KD-Serie

Der Traum vom Oled-LG

HDR. Wer hat´s erfunden? Samsung, oder Panasonic? Ich kann mich jedenfalls daran erinnern, dass die Koreaner besonders aggressiv ein Bildverbesserungs-Verfahren bewarben, das bis dahin nur ambitionierten Lichtbildnern ein Begriff war (HDR-Fotografie). In Seoul setzt man auf gebogene High-End-LED-LCD-TVs – was für eine protzige Formulierung – und schickt die UE- Modelle ins Rennen, die in 65 oder 78 Zoll ab etwa 4500 Euro erhältlich sind. Weitere Samsung-Extras gefällig? Direct-LED-Beleuchtung mit Local Dimming, Quantum-Dot-Farbfilter, HDR Plus. Und selbstverständlich die One-Connect-Box; jene kleine Kiste, die sämtliche Anschlüsse an der Rückwand auslagert und als Verbindung zum Display nur ein einziges Kabel braucht. „Diese Bildqualität war bislang nicht in dieser Preisklasse anzutreffen“, heißt es im HDTV-Magazin fast euphorisch. Wenn bei Sony gemotzt wurde, muss ich jetzt aber auch ein Haar in der Suppe finden. Moment… Aha: kein 3D, kein Dolby Vision. Kein Kommentar.

Ich kann doch unserem Chef Byron Jochims nicht aus heiterem Himmel ans Bein pinkeln, wenn der betont, dass er sich lebhaft vorstellen könnte, just ein Exemplar dieser Reihe käuflich zu erwerben. Fast gleichzeitig gleitet er in einen chefmäßig diplomatischen Ton ab, lobt und preist Modelle von relativ neuen Mitbewerbern wie Hisense oder SwedX als denkbare Alternativen, um direkt danach in typischer Arbeitgeber-Manier zu winseln, dass sein Traum vom 4K-Oled von LG wohl an der Preishürde scheitern wird, was meines Erachtens einen unterbewussten Wink mit dem Zaunpfahl hinsichtlich zu „teurer“ Mitarbeiter darstellt. Uff.

Selbst für Chefs ein Traum: der Oled-TV von LG

Selbst für Chefs ein Traum: der Oled-TV von LG

Jetzt habe ich mir den Chefsalat selbst zusammengezupft und sitze beim Auslöffeln natürlich in der Zwickmühle, wenn es um die Vorstellung des LG 65E6D geht. Deshalb fange ich mit Superlativen an. Der 65-Zöller kostet 7500 Euro! Kein recht gelungener Einstieg? Dann eben anders: beim LG Oled Fernseher sind alle Bildpunkte selbstleuchtend, RGB-Subpixel werden durch ein viertes Weißlichtsegment ergänzt. Der Blickwinkel ist von nahezu allen Seiten (außer von hinten) perfekt, ein flimmerfreies Polfilter entspiegelt und sorgt für weitere Farbsättigung beim Genuss von 3D-Filmen! Nochmal zurück zum HDTV-Magazin: „Während die meisten Fernseher Schwächen bei der Wiedergabe von HDR- und 3D-Quellen offenbaren, beweist LG, dass eine qualitativ hochwertige Wiedergabe mit allen Quellen möglich ist“.

„Mehr Licht“ wünschte sich Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe am 22. März 1832, kurz bevor er vom Diesseits ins Jenseits wechselte. So ähnlich ist auch unser Niclas Heike drauf, der sich aber gottseidank bester Gesundheit erfreut. Wenn er verdienen würde, was ihm gebührt, könnte er sich jede Woche einen Philips 55PUS7181 für etwa 1600 Euro leisten! Jetzt wird der Spieß mal umgedreht, sehr geehrter Herr Jochims!

Wer Lichtspiele mag, wird von Philips verwöhnt

Wer Lichtspiele mag, wird von Philips verwöhnt

Vor allem vom Ambilight, jener Philips-typischen Illumination an der Gehäuserückseite, ist der bescheidene Kollege, der zugibt, auf „Farbspielchen“ zu stehen, begeistert. Da nähme er selbst schwache Schwarzwerte nebst leicht unausgewogener Bildausleuchtung hin. Philips-Fernseher projizieren zusätzlich buntes Licht an die hintere Wand des Raumes, um den Bildeindruck zu vergrößern und die Darstellung in abgedunkelten Zimmern aufzupeppen. Ambilight lässt sich darüber hinaus ebenfalls für Videoinhalte oder Musikquellen nutzen, funktioniert auf Wunsch wie eine gute alte Lichtorgel. Bei der Übertragung von Fußballspielen oder anderen Events kann man dank zusätzlicher Apps raffinierte Lightshows starten. Wenn man – wie Niclas – Philips Hue-Lampen in der guten Stube installiert hat, verzaubert Ambilight den ganzen Raum.

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